16. September 2021
Viel wird über die Probleme Europas diskutiert und oft verzweifelt nach Lösungen gesucht. Was aber macht Europa stark, was vermittelt ihm Hoffnung, wo liegt seine Zukunftsperspektive?
Ich möchte heute fünf Mutmacher für Europa hervorheben:
- Unsere Familienunternehmen
Sie haben in der nun bald hinter uns liegenden Wirtschaftskrise Hervorragendes geleistet, sind nicht der immer wieder angekündigten Pleitewelle anheim gefallen, sondern haben sich im wahrsten Sinn des Wortes durchgebissen. Sie haben damit den Arbeitsmarkt stabil gehalten und die Zeit genützt, um über Neues nachzudenken. Natürlich hat ihnen die Politik einen Rettungsring in den Sumpf geworfen, aber sie haben sich mit diesem selbst wieder aus dem Sumpf herausgearbeitet. Sie haben in beachtlichem Ausmaß Menschen weiter beschäftigt, Steuern und Abgaben abgeliefert und damit unsere soziale Stabilität erhalten.
- Unsere großartigen Mitarbeitenden in den Betrieben
Mit ihrer Kreativität entwickeln sie Neues, sie bilden sich weiter (neudeutsch Re- oder Upskilling genannt!), verbessern ihre Qualifikation und damit die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen. Sie sind ein Stützpfeiler der Wettbewerbsfähigkeit und damit unseres Standortes und erhalten damit selbst tolle Lebensperspektiven.
- Unsere Konsumenten
Sie sind kritisch, sie fordern und treiben unsere Unternehmen zu Höchstleistungen an. Das ist gut so, das fördert den Wettbewerb, das stärkt aber auch das Bewusstsein der Konsumenten, dass von ihrem Verhalten viel für unsere Nahversorgung und unsere Umwelt abhängt.
- Unsere Wissenschafter und Pädagogen
Mit ihren Netzwerken arbeiten unsere Wissenschafter an Lösungen, um Europa viel stärker in Zukunftsanforderungen wie der Kreislaufwirtschaft, der Wasserstofftechnologie oder der Kernfusion zu positionieren. Unsere Pädagogen vermitteln die dazu erforderlichen Qualifikationen, formen aber auch Charakter, Wertorientierung und Verantwortungsbewusstsein der nachfolgenden Generationen.
- Unsere jungen Menschen
Ihr Optimismus, ihre Zuversicht, ihre Wünsche, ihre Hoffnungen, aufgebaut auf ihren Begabungen und Talenten, ihr weltoffenes Denken – all das kann denjenigen, die aufgrund ihrer Enttäuschungen in Sachen Europa zu resignieren drohen, wieder erneut Energie geben und zur Begleitung dieser „next generation“ motivieren.
Alles in allem: Sehr viele Mutmacher, wir sollten sie hegen und pflegen, wir sollten ihnen Gestaltungsfreiraum lassen und sie nicht mit Bürokratie oder Vorschriften erdrücken. Leicht gesagt? Vielleicht. Aber sicher notwendig!