2. Mai 2019
„Wer eine Lehre erfolgreich abgeschlossen hat, soll zukünftig ohne weitere Berufsreifeprüfung an einer Universität inskribieren und mit einem Studium in fachlich einschlägigen Studienrichtungen beginnen können“, erneuerte IWS-GF Gottfried Kneifel im Rahmen der ersten Wolfgangsee Lehrlingstrophy eine Forderung der Initiative Wirtschaftsstandort Oberösterreich.
„Das heißt konkret, dass etwa ein erfolgreicher Absolvent der Elektrotechniker-Lehre die Möglichkeit bekommen soll, ein Studium im Bereich Elektrotechnik zu beginnen.“
Wer eine Spitzenqualifikation in einem gewerblich-handwerklichen Beruf erreicht habe, dem soll im Sinne der Durchlässigkeit des Bildungssystems damit auch die Reife für den Hochschul- und Universitätszugang zugesprochen werden. Es sei hoch an der Zeit, die abgeschlossene Lehre einer Maturaqualifikation für bestimmte Studienrichtungen gleichzustellen. Diese Maßnahme wäre ein konkreter Beitrag, das Ansehen unserer Fachkräfte, Handwerker und Meister in der Gesellschaft zu steigern, stellt Kneifel fest.
„Lehrlinge sind die Meister der Zukunft“, sagt Kneifel und regt an, Fachkräfte in der öffentlichen Meinung auf die selbe Stufe mit Maturanten zu stellen und Personen mit Meisterprüfung die gleiche gesellschaftliche Anerkennung wie Akademikern angedeihen zu lassen. „Wir müssen alles unternehmen, um die Attraktivität und das Image der handwerklichen Berufe zu verbessern, auch mit dem Ziel, die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes durch zusätzliche Motivation leistungswilliger Menschen zu sichern.“
Dass die Lehre für Jugendliche attraktiv ist, würden laut Kneifel Umfragen zeigen, in denen 90 Prozent der Lehrabsolventen eine Lehre wegen der praxisorientierten Ausbildung und der guten beruflichen Chancen empfehlen. 85 Prozent der Lehrlinge sind mit ihrem aktuellen Arbeitsplatz zufrieden, inklusive jener im 1. Lehrjahr. Tatsache sei auch, dass rund 75 Prozent der österreichischen Unternehmer über die duale Ausbildung an die Spitze kommen.