1. Februar 2019
Natürlich ist es bedauerlich, dass Großbritannien voraussichtlich mit Ende März aus der EU ausscheiden wird, aber dieser Austritt kann durchaus auch positive Effekte auf die EU und ihre politische Bedeutung haben.
Die aus wirtschaftlicher Sicht beste Lösung wäre natürlich ein Verbleib der Briten in der Zollunion, um den reibungslosen Warenverkehr weiterhin garantieren zu können.
Gleichzeitig würden aber die Briten an der politischen Weiterentwicklung der EU nicht mehr teilnehmen. Schon bisher war Großbritannien ein Bremser, wenn es um Themen gegangen ist, die für die politische Bedeutung der EU auf der internationalen Bühne wichtig waren – zB. Finanztransaktionssteuer, gemeinsame Außenpolitik, europäische Armee, usw.
Ohne die Briten bestünde eine Chance, in diesen Themen zu einer einheitlichen Meinung der EU-Staaten zu kommen und damit die EU in der internationalen Politik als wichtigen Player zu entwickeln. Auch wenn die Briten aus der Zollunion ausscheiden und es zu einem ungeordneten Brexit kommt, so ist zwar die Wirtschaft auf beiden Seiten des Kanals sicherlich stark betroffen, aber umso mehr sollte auch in diesem Fall die Chance für eine politische Weiterentwicklung der EU genützt werden.
„Es ist daher wichtig, diesen Austritt nicht nur als wirtschaftliche Katastrophe, sondern als politische Chance – auch in der medialen Öffentlichkeit – darzustellen. Lassen wir die Briten ohne Groll gehen und konzentrieren wir uns auf ein starkes Europa“, meint Kurt Pieslinger, Geschäftsführer der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS).