14. Juli 2024
„Als Industrie- und Export-Bundesland Nummer 1 hat Oberösterreich größtes Interesse an einer sicheren und nachhaltigen Stromversorgung. Deshalb drängen immer mehr Experten der Initiative WirtschaftsstandortOberösterreich (IWS) auf eine gemeinsame Strategie der europäischen Kommission, stellt IWS-Geschäftsführer Gottfried Kneifel fest.
Derzeit verfolgen die 27 EU-Staaten teilweise völlig unterschiedliche Stromstrategien, die absolut nicht zusammenpassen. So können etwa Atomkraftwerke im Gegensatz zu Wasserkraftwerken nicht gedrosselt werden, wenn PV-Anlagen oder Windgeneratoren große Mengen Strom produzieren. „Denn AKWs passen grundsätzlich nicht mit Wind- und PV-Energie zusammen“, weiß IWS -Experte DI Bruno Lindorfer.
Hohe Kernkraftwerk-Anteile an der Stromproduktion haben derzeit in der europäischen Union: Frankreich 63 Prozent, Belgien 46, Bulgarien 32, Schweden 30, Slowakei 60, Slowenien 43, Spanien 20, Tschechien 37 und Ungarn 47 Prozent. Als IWS appellieren wir an die zukünftige europäische Kommission, die Strom-Strategie besser abzustimmen, um die zukünftige Versorgung mit elektrischer Energie in Europa zu wettbewerbsfähigen Preisen sicherzustellen.
„Während unsere Mitbewerber in den Vereinigten Staaten und in China eine einheitliche und konsequente Stromstrategie fahren, kommen wir als Europäische Union immer mehr unter Druck, weil beispielsweise China eine einheitliche Strom-Strategie für mehr als 1,4 Milliarden Menschen umsetzt“, betont Kneifel. Eine gesicherte Stromversorgung sei jedoch die Basis für Beschäftigung, soziale Sicherheit und Wohlstand in Europa.
Die diffuse Strom-Strategie der BRD und der EU war auch der Grund, dass Schweden die Planung der Unterwasser-Stromleitung von Deutschland nach Südschweden gestoppt hat.